{"time": 1748630437399, "blocks": [{"id": "cFnhlxF-3X", "data": {"text": "Island – die Geburtsstätte\ndes Ásatrú (oder besser: Forn Siðr)", "alignment": "left"}, "type": "paragraph"}, {"id": "CnRSS-JeBD", "data": {"text": " ", "alignment": "left"}, "type": "paragraph"}, {"id": "Xd5ocnSnrk", "data": {"text": "Gylfaginning (jüngere Edda)… Die\nSeite von Ginnungagap, welche nach Norden gerichtet ist, füllte sich an mit\neinem schweren Haufen Eis und Schnee und darin herrschte Sturm und Ungewitter;\naber der südliche Teil von Ginnungagap war milde von den Feuerfunken, die aus\nMuspelheim herüberflogen… So, wie die Kälte von Niflheim kam und alles\nUngestüm, so war die Seite, die nach Muspelheim sah, warm und licht, und\nGinnungagap dort so lau, wie windlose Luft, und als die Glut auch dem Reif\nbegegnete also daß er schmolz und sich in Tropfen auflöste, da erhielten die\nTropfen Leben durch die Kraft dessen, der die Hitze sandte. ", "alignment": "left"}, "type": "paragraph"}, {"id": "X-outnneLM", "data": {"text": "So wird die Entstehung von Leben\nin der Edda beschrieben und an was erinnert uns das? Die Entstehung von Leben\naus Feuer und Eis? Ja genau: Island. Es wird nicht umsonst „das Land von Feuer\nund Eis“ genannt. Und Island ist auch die Geburtsstätte des nordischen Glaubens,\nden viele als Ásatrú bezeichnen, wobei viele Isländer allerdings den Ausdruck\nForn Siðr\n(also alte Sitte) bevorzugen. ", "alignment": "left"}, "type": "paragraph"}, {"id": "VztqtBDSqV", "data": {"text": "Nun ist Ásatrú allerdings keine\nalte Religion, sondern eher modern. Diese Bewegung entstand in Island erst\n1972, als 12 Isländer – darunter Sveinbjörn Beinteinsson – beschlossen, die\nalte Glaubenswelt wiederzubeleben, die vor den Christen auf Island und auch in\nNorwegen, Schweden, Finnland und Dänemark vorherrschte: Der Polytheismus der\nGermanen. Auf Grundlage der Edda und noch einiger anderer Schriften, die\nerhalten waren, sowie auch unter Berufung auf alte Kultur, Sagen und\nMythologien, begannen sie diesen alten Polytheismus, also die Verehrung der\nnordischen Göttinnen und Götter sowie auch der Vættir, der Landgeister,\nwiederzubeleben. ", "alignment": "left"}, "type": "paragraph"}, {"id": "jO9teO8o2R", "data": {"text": "Anerkannt als offizielle Religion\nwurde Ásatrú auf Island im Mai 1973 mit der Glaubensgemeinschaft\n„Ásatrúarfélagið“ – Norwegen zog erst erst 1999 nach mit der der\n„Foreningen Forn Sed“. In Dänemark wurde Ásatrú bisher nicht offiziell als\nReligion anerkannt. Anerkennung erhielt hier nur die Glaubensgemeinschaft \"Forn\nSiðr - Asa- og Vanetrosamfundet i Danmark\" 2003 als offizielles\nGlaubenszentrum. In Schweden wurde Ásatrú ebenfalls bis heute nicht\nanerkannt, was allerdings hier auch nicht notwendig ist, da die Schweden\ngesetzlich gesicherte Religionsfreiheit haben, was bedeutet, daß die Schweden\nunter gesetzlichem Verfassungsschutz die Religion für sich auswählen können,\ndie sie wünschen - ohne Diskriminierung. \n", "alignment": "left"}, "type": "paragraph"}, {"id": "4YbY0iufdD", "data": {"text": "Island ist also die Geburtsstätte\nunseres neuheidnischen Glaubens. Aber nicht nur das. Island hat noch eine\nBesonderheit: Wie fast überall im Norden Europas, wurde versucht, das\nChristentum zwangsweise (freiwillig war ja eher selten) einzuführen. Das führte\nnatürlich zu großem Widerstand in der Bevölkerung. Um nun aber einen Kampf zu\nvermeiden, der auf beiden Seiten zu Verlusten geführt hätte, beschlossen die\nOberhäupter im Althing (das ist die isländische Nationalversamlung) im Jahr\n1000 zwar das Christentum gesetzlich einzuführen (kluger Schachzug), aber:\nEs gab einen auch für uns heute sehr wichtigen Kompromiß, der den Isländern\nerlaubte, ihre alte Religion und ihre alten Traditionen weiter fortzuführen\n(neben dem Christentum), was dazu führte, daß viele alte Schriften nicht\nvernichtet und die wichtigsten Traditionen mündlich weitergegeben wurden, was\nuns heute als Grundlage dienen kann. ", "alignment": "left"}, "type": "paragraph"}, {"id": "Nh6JsPyUDI", "data": {"text": "Daraus resultierten auch\nGegebenheiten, die bis in die heutige Zeit hinein reichen. So gibt es heute in\nIsland zwar kein offizielles \"Feen-Amt\", aber es besteht tatsächlich eine\n\"Elfenbeauftragte\" (zuletzt Erla Stefánsdóttir, die auch ein Buch\nverfaßt hat: „Erlas Elfengeschichten“, die allerdings 2015 verstarb. Ob es\njetzt eine neue Elfenbeauftragte gibt, konnte ich nicht herausfinden). Sie war\neine Spezialistin für das \"Huldufólk\", das \"verborgene Volk der\nFeen und Elfen, die bei neu geplanten Bauten oder Straßen, zunächst prüft, ob\ndie Lebensräume dieser Wesenheiten gefährdet sein könnten und sogar eine Karte\nerstellt hat von ihren Wohnorten... Ihr Wort wurde auch durchaus Ernst genommen\nund sie hatte bereits einige Baustops erreichen können und, daß Straßen um\nsolche Plätze herum geführt wurden! ", "alignment": "left"}, "type": "paragraph"}, {"id": "hjtQqDd0Tm", "data": {"text": "Was uns zeigt, daß der alte\nGlaube, die alte Sitte, noch stark verwurzelt ist in Island. Über 60 % der\nBevölkerung glauben auch heute noch an diese Wesen - und zwar nicht nur Elfen\nund Feen, sondern auch an Gnome und Trolle sowie die Vættir, die Geister des Landes. ", "alignment": "left"}, "type": "paragraph"}], "version": "2.31.0-rc.7"}

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